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 Steckt die Gen Z in der Liebeskrise? (weltwoche.de)

Die „Gen Z“ geht früh zu Bett – und verschläft das Leben (msn.com)

„Bericht zur Lage der Jugend“ – Heinzlmaier: Selbsterhaltung statt Selbstentfaltung | Exxpress

„Bericht zur Lage der Jugend“ - Heinzlmaier: Selbsterhaltung statt Selbstentfaltung

Der Jugend liegt vor allem die Gesundheit am Herzen – und sie ist viel weltoffener als die älteren Generationen. Das sagte Jugendforscher und eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier bei der Vorstellung des neuen “Berichts zur Lage der Jugend”

Der Jugendforscher und eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier, der im Auftrag von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) die Situation der Jugend umfassend analysiert hat, sieht heute eine Zeit der “Selbsterhaltung” anbrechen – im Gegensatz zum bisherigen Trend der entfesselten “Selbstentfaltung”.

Bei der Präsentation des “Berichts zur Lage der Jugend” erklärte Heinzlmaier, dass es eine “Tendenz zur Gemeinschaftlichkeit” gebe. Das bedeute unter anderem, dass die Jugend verstärkt auf dem Land leben wolle. Dort gebe es in ihren Augen eben nicht nur eine intakte Gemeinschaft, sondern auch mehr Sicherheit und eine “saubere, gesunde Natur”. Apropos Gesundheit: Laut dem Jugendforscher ist dieses Thema bei den Jugendlichen besonders hoch im Kurs.

Seit Corona werde im Kreis der jungen Menschen viel über den eigenen Körper nachgedacht, Ernährung und Bewegung seien deshalb besonders wichtig. Dieses “hochgradige” Gesundheitsbewusstsein wird sich langfristig auch auf das heimische Gesundheitssystem auswirken, so Heinzlmaier.

Was neben dem Gesundheits-Trend laut Heinzlmaier aber noch ins Auge fällt, ist eine wachsende Zurückhaltung beim Kinderkriegen. Die heutige Welt werde von vielen junge Menschen als unwirtlich wahrgenommen. Deshalb stehe auch das Thema Klima bei den Jugendlichen weit oben – im Gegensatz zu den Babyboomern etwa, bei denen der Klimawandel kaum einen Stellenwert habe.

Die Jugend von heute ist gegenüber der eigenen Familie sehr anhänglich

Heinzlmaier erklärte, dass die Jugend insgesamt durchaus konservativ eingestellt sei. Die Familie sei für die Jugendlichen sehr wichtig. So gebe es im Kreis junger Menschen eine starke Elternbindung. Für viele Jugendliche seien heute die Eltern, – zuerst die Mutter, dann die Vater und Geschwister – die größten Vorbilder. Außerdem: Bei der Jugend herrsche ein ausgeprägtes Österreich-Bewusstsein. Heinzlmaier: “80 Prozent sind stolz darauf, Österreicher zu sein.” Die Mehrheit will denn auch in Österreich arbeiten.

Der Jugendforscher machte auch darauf aufmerksam, dass viele Jugendliche einer “Schweigespirale” unterliegen. Das heißt, dass sie von breit und lautstark geäußerten Mainstream-Meinungen oft eingeschüchtert sind – und mit ihrer echten Meinung deshalb hinterm Berg halten.

Wegen dieser “hegemonialen Meinungen” in der Gesellschaft – die von Zeit zu Zeit variieren würden – sagten mehr als 70 Prozent der Jugendlichen nicht, was sie denken, vielmehr würden sie sich in Gesellschaft zu bestimmten Themen “taktisch” und “pragmatisch” äußern. Zu diesen zählte Heinzlmaier Migration und Asyl, LGBTQ und den Islam.

Staat wird sowohl bei Jungen als auch bei Alten inzwischen als "ein- und durchgreifend" wahrgenommen

Was die Migration angeht, ist die Jugend aber viel “liberaler” als die älteren Generationen, so Heinzlmaier. Bei Menschen über 60 stehen bei den “angstbesetzten Themen” Migration und Zuwanderung weit oben. Ganz oben steht indes das Thema Teuerung. Dementsprechend groß sei auch die Konsumzurückhaltung. Insgesamt sieht der Jugendforscher einen “großen Kontrast” zwischen den Jugendlichen und älteren Generationen. Während die Erstgenannten Richtung “Öffnung” tendieren, stehen die Letztgenannten eher für “Schließung” gegenüber der Welt.

Bei beiden Gruppen hat sich seit den Corona-Maßnahmen aber die Wahrnehmung des Staates geändert. Er werde heute als “ein- und durchgreifend” gesehen. Früher seien noch viel mehr die Sozialleistungen mit ihm verbunden worden.

Was Heinzlmaier noch hervorhob: Mit Blick auf die Geschlechter gebe es bei Frauen eine viel höhere Problemsensibilität als bei Männern. Sie reagierten auf Probleme viel rascher und würden sich auch sehr stark engagieren.

In Sachen Gesundheit und Corona-Maßnahmen merkte Jugendstaatssekretärin Plakolm an, dass es in diesem Zusammenhang das “sehr gelungene” Projekt “Gesund aus der Krise” gebe. Im Rahmen dieses Projekts, das bei der Jugend die psychischen Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen   seien bereits 8000 Jugendliche von Psychotherapeuten und Psychologen behandelt worden, sagte Plakolm.

Wie die Jugendstaatssekretärin sagte, liegt ihr auch viel an einem “offenen Diskurs” unter der Jugend, ist doch die Meinungsvielfalt enorm wichtig für eine Demokratie.

Bernhard Heinzlmaier: Politik in der Republik der clownesken Schmutzfinken | Exxpress

Auch die Meinungsmacher sind offensichtlich dem postmodernen Wahn verfallen, dass Sprache Wirklichkeit schafft. Diese Auffassung ist aber längst durch den Umstand widerlegt, dass hunderttausende Wiener sich täglich in Kaffeehäusern, Straßenbahnen und Parkanlagen lautstark darüber beschweren, dass die Stadt verslumt, die Schulen verkommen und man sich in manchen Bezirken in der Nacht nicht mehr allein auf die Straße trauen kann. Und trotzdem ändert sich nichts. Der schrankenlosen Zuwanderung, die einen wichtigen Beitrag dazu leistet, dass das Leben in der Stadt immer unerträglicher wird, wird weiter nichts entgegengesetzt. Im Gegenteil, die Wiener Benefits für Migranten sind so großzügig, dass in der Zwischenzeit bereits über 50 % der Wiener Migrationshintergrund haben und jeder Dritte in Wien wohnende Mensch kein österreichischer Staatsbürger ist...

Nazi-Keule gegen Jugendforscher: Vier Gründe für den grünen Angriff (info-direkt.eu)

Die bisher nur durch Erfolglosigkeit aufgefallene grüne Politikerin Olga Voglauer will einen Nazi-Skandal entdeckt haben. Auf Twitter schrieb sie:

„Gestern im Bundeskanzleramt trug Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier während der Pressekonferenz mit Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm [ÖVP] offen bei Rechtsextremen beliebte Symbole auf seiner Kleidung.“

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

In Wahrheit hat sich der SPÖ-nahe Jugendforscher Heinzlmaier nur erlaubt ein Band-T-Shirt der Metall-Musikgruppe „Steinalt“ bei einer Pressekonferenz mit ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm zu tragen. Das Logo der Band besteht aus einigen uralten Runen – für die Grünen sind diese uralten Schriftzeichen der Germanen selbstverständlich voll rechtsextrem.

Pflichtbewusst sprangen zahlreiche große Medien auf den angeblichen Skandal auf. So titelte beispielsweise die „Kronen Zeitung“:

„‚NS-Runen‘ auf T-Shirt? Wirbel um Jugendforscher“

1. Ideologisches Feindbild

Aus Sicht von Sascha Flatz, Rechtsanwalt in Wien, nimmt „Dummheit der Grün:Innen hier wieder überhand“. Dabei hat diese Vorgangsweise nichts mit Dummheit zu tun, sondern vielmehr damit das gesellschaftliche Klima vergiften zu wollen. Alles, was sich auf Tradition, Familie, Volk und/oder Heimat beruft, ist aus Grüner Sicht ein Feind der offenen Gesellschaft und muss deshalb kriminalisiert und vom gesellschaftlichen Diskurs ausgeschlossen werden. Der grüne Angriff auf Heinzelmaier hat daher auch ideologische Gründe – jedoch nicht nur.

2. Kampf um Deutungshoheit

Einen weiteren Grund für den grünen Angriff auf Heinzlmaier ist der Kampf um Deutungshoheit. Für die Grünen und andere Bessermenschen ist es nämlich Gift, wenn nicht alle „Experten“ aus ihrem eigenen Lager kommen. Heinzlmaier ist für die Vertreter des linken Zeitgeists besonders gefährlich, da er Jugendforscher ist und sich mit Zukunftsthemen beschäftigt, seine Forschungsarbeit jedoch die Ideologie der grünen Weltuntergangssekte nicht unterstützt, sondern ihr sogar widerspricht.

Erhöht wird der Ärger dadurch, dass Heinzelmaier regelmäßig unbequeme Kommentare für den bei der linken Medienmafia verhassten Exxpress, von Gutmenschen nur als „Dreckpress“ bezeichnet,  schreibt. Zudem hat er der Wochenzeitung „Zurzeit“ von Ex-FPÖ-EU-Mandatar Andreas Mölzer ein Interview gegeben. Darin erklärt Heinzlmaier, weshalb die FPÖ gut daran tut, eine angriffige Linie zu verfolgen und weshalb die Kickl-FPÖ bei neutraler Berichterstattung die absolute Mehrheit hätte. Im Interview kommen auch Sätze wie diese vor:

„Kickl ist der Hero der jungen Mittel- und Unterschichten, der ’normalen‘ Menschen“

Für die grüne Voglauer passt dieses Interview „nur zu gut ins Gesamtbild“, das sie von Heinzlmaier medial versucht zu zeichnen. In einer Presseaussendung verkündet sie:

„Wir Grüne prüfen eine Sachverhaltsdarstellung“

Ein Forscher, der nicht auf Linie der Grünen ist, muss natürlich um jeden Preis mit Dreck beworfen und ins Nazi-Eck gestellt werden. Auch, wenn die Vorwürfe noch so absurd sind, durch die Schützenhilfe der etablierten Medien bleibt von jeder Schmutzkübel-Kampagne etwas hängen. Und wenn Heinzlmaier beim nächstes Mal eine These vertritt, die den Globalisten, Gleichmachern und Klima-Hysterikern nicht passt, können die Zeitungen schon schreiben: „Der umstrittene Heinzlmaier“. Unumstritten sind nämlich nur jene Experten, die egal ob bei Überfremdung, Corona, Klima, Energie, Russland und USA immer brav auf Linie sind.

3. Futterneid

Neben ideologischen und medial-strategischen Gründen könnte es aber noch einen weiteren, sehr handfesten Grund für den grünen Angriff auf Heinzlmeier geben. Heinzelmaiers Institut „Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung“ wurde von der Regierung beauftragt einen jährlichen „Bericht zur Lage der Jugend in Österreich“ zu verfassen. Es ist gut vorstellbar, dass sich auch Institute aus dem grünen Umfeld um diesen Auftrag bemüht hatten, den Zuschlag dafür jedoch nicht bekamen.

4. Ablenkungsmanöver

Ein weiterer Grund für den grünen Angriff auf Heinzelmaier könnte sein, dass damit von den Inhalten abgelenkt werden soll, die im „Bericht zur Lage der Jugend in Österreich“ präsentiert werden, diese stimmen nämlich nicht mit jenem Bild überein, das uns Bessermenschen in Politik und Medien immer vorgaukeln. Laut Heinzelmaiers Forschungsergebnissen sei die Jugend nämlich durchaus konservativ eingestellt. Beispielsweise sei ihnen Familie und Heimat sehr wichtig:

  “80 Prozent sind stolz darauf, Österreicher zu sein.”

Sofern nicht gerade ein Bundespräsidentschaftswahlkampf zu führen ist, wollen die Grünen von Heimat nichts in den Medien sehen und hören – da füllen sie das Sommerloch viel lieber mit einem „Nazi-Skandal“, um sich selbst als heldenhafte „Kämpfer gegen rechts“ zu präsentieren.

Zweiter „Rechtsextremismus-Skandal“ der ÖVP in wenigen Tagen

Bemerkenswert an der Aufregung rund um Heinzlmaier ist auch, dass die ÖVP damit innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal in die Nähe des „Rechtsextremismus“ gerückt wurde. Bekanntlich warf die internationale Nachrichtenagentur Reuters ÖVP-Kanzler Nehammer vor, für „rechtsextreme Ideen“ einzutreten, weil dieser von der FPÖ die Idee kopierte, Bargeld schützen zu wollen.

Im Fall Heinzelmaier wird der ÖVP-Jugendstaatsrätin Plakolm vom grünen Koalitionspartner per Presseaussendung vorgeworfen, „dem Spiel mit rechtsextremen Codes eine Bühne“ geboten zu haben. Wenn das so weitergeht, wird es nicht lange dauern bis nicht nur echte patriotische Gruppen im vom ÖVP-Innenminister beauftragten DÖW-Rechtsextremismusbericht vorkommen, sondern auch die ÖVP ein eigenes Kapitel erhält. Das wird dann das gefühlt tausendste Beispiel dafür sein, weshalb selbsternannte Konservative seit Jahrzehnten immer nur verlieren.

 Enteignung von Vermögen 

Max Mustermann erhält aus seiner Arbeit als Kleinunternehmer ein Einkommen. Dieses wird mit Steuern und Abgaben von 50 Prozent belastet, der Staat kassiert die Hälfe. Mit dem Rest finanziert sich Mustermann den teuer gewordenen Alltag, kauft Güter des täglichen Lebens, zahlt den Unterhalt für seine Familie, zahlt 20 Prozent Umsatzsteuer und über 20 Jahre schafft er sich und seinen Angehörigen sogar ein Eigenheim und einen Wochenendsitz, zahlt Kredite, arbeitet für die Steuer. Dann kauft er eine Studentenwohnung für seine zwei Kinder. Max Mustermann verstirbt mit 85. Die Bank sagt, sein Vermögen besteht aus zwei Häusern und einer Studentenwohnung in Wien. Der Staat sagt, sein Eigenheim, zufällig in einer en vogue gewordenen Touristengemeinde, ist 650.000 Euro wert, der Wochenendsitz am Neusiedler See 250.000 Euro und die Studentenwohnung in Wien 120.000 Euro. 

Nun kommt Andreas Babler, Vorsitzender der SPÖ, und nimmt mit seinem Steuermodell den Kindern und Enkelkindern von Mustermann 25 Prozent Erbschaftssteuer, enteignet mehrfach versteuertes Vermögen. Das ist eben Sozialismus, die Politik mit dem Eigentum fremder Leute.

Wer die Hosen an hat - Trendumkehr: Junge Österreicher lieben anders | krone.at

WER DIE HOSEN AN HAT 

Trendumkehr: Junge Österreicher lieben anders 

Der Mann bringt das Geld heim, die Frau das Essen auf den Tisch und die Kinder ins Bett: Unser Weltbild von anno dazumal hat ja längst ausgedient. Wie aber schaut es mittlerweile bei Österreichs Paaren aus – einige Generationen später, bei Boomern, Millennials und Co.? Wer hat da in welchen Bereichen die Hosen an? Wir haben uns für Sie schlaugemacht!

„Früher fanden sich mehr Paare bereits in jüngeren Jahren, als das heute der Fall ist“, weiß Demograf Bernhard Riederer von der Österreichischen Akademie der Wissenschaft (ÖAW). Auch die Art des Kennenlernens hat sich verändert: Bei der Generation der Millennials spielt im Gegensatz zu den Boomern Online-Dating eine große Rolle. Und: Die Stellung der Frau verändert sich gerade bei den Jungen immer mehr. 

Wie lernt man sich heutzutage kennen? Welcher Partner wird gewählt? Und in welchen Bereichen haben Frauen die Nase vorn? Eine aktuelle Studie gibt Auskunft. (Bild: stock.adobe.com - fizkes)

Konkret haben sich „in den 1960er-Jahren geborene Männer und Frauen noch häufiger bei der Ausbildung oder in der Arbeit kennengelernt“, berichtet Riederer von der aktuellen „Generations and Gender“-Studie von Forschern der ÖAW, der Uni Wien und der Universität Salzburg.

Bei den jüngeren Generationen gewinnt hingegen das World Wide Web an Bedeutung: „So haben zwei von zehn in den 1990er-Jahren geborenen Personen ihren ersten Partner oder ihre erste Partnerin über das Internet kennengelernt.“

Außerdem sind nicht eheliche Partnerschaften häufiger geworden, nach Scheidungen kommt es zu neuen Eheschließungen. „In Summe ist aber auch festzuhalten, dass der Anteil jener, die nie in einer Beziehung waren, bei den Menschen in Österreich ab einem gewissen Alter nur noch sehr gering ist“, so Riederer.

Es gibt zwar nach wie vor mehr Paare, bei denen der Mann eine höhere berufliche Position einnimmt als die Frau. Jedoch ist es bei den Jüngeren bereits häufiger anders herum.

Außerdem setzen Österreicher heutzutage auf Ebenbürtigkeit: „In vielen Aspekten sind sich die Partner sehr ähnlich“, führt der Experte aus. „Bei sieben von zehn Paaren beträgt der Altersunterschied weniger als fünf Jahre. Bei mehr als 80 Prozent der Befragten wurden beide im selben Land geboren.“

Und auch, wenn man die Bildung der Paare betrachtet, „so gilt vielmehr ,Gleich und Gleich gesellt sich gern‘ als ,Gegensätze ziehen sich an‘“, weiß der Forscher.

Frauen im Beruf auf dem Vormarsch
Es gibt aber auch Ausnahmen, bei den Berufen etwa: Zwar arbeiten Frauen und Männer nach wie vor häufig in unterschiedlichen Branchen und in Führungspositionen sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. „Daher gibt es insgesamt mehr Paare, bei denen der Mann eine höhere berufliche Position einnimmt als die Frau“, sagt Riederer.

„Auffallend ist jedoch, dass es bei den Jüngeren (18 bis 29 Jahre) bereits häufiger andersherum ist“, hebt der Demograf hervor: „Hier macht sich also bemerkbar, dass die Frauen zunehmend höhere Bildungsabschlüsse aufweisen als die Männer.“

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Paare mit unterschiedlichem Geburtsland höher gebildet
Was die Herkunft betrifft, zeigt die Umfrage der Forscher aus Wien und Salzburg, dass bei 70 Prozent der Paare beide Partner in Österreich geboren sind. Außerdem ist bei heterosexuellen Paaren die Bildung beider besonders hoch bei jenen Paaren, bei denen nur ein Teil des Paares hier geboren wurde.

Und der Altersunterschied ist größer bei jenen Paaren, bei denen nur der Mann in Österreich auf die Welt gekommen ist.

Gesprochene Sprache überrascht
Interessant ist, dass „bei neun von zehn Paaren zu Hause überwiegend Deutsch gesprochen wird“, sagt Riederer. Und das liege nicht nur daran, dass Deutsche die größte Gruppe an Zuwanderern in Österreich sind oder an den Paaren, bei denen zumindest ein Partner hier geboren ist.

Denn, so der Forscher, „auch ein guter Teil der Paare, in denen beide nicht in Österreich geboren wurden, spricht zu Hause Deutsch – vor allem, wenn beide aus unterschiedlichen Ländern kommen“.

Zur Studie

  • Die „Generations and Gender“-Studie wurde von Forschern der Universität Wien, dem Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Salzburg durchgeführt.

  • Befragt wurden dabei mehr als 8000 Personen zwischen 18 und 59 Jahren im Zeitraum Oktober 2022 bis März 2023.

Was die Zukunft bringen dürfte
Die Forscher der ÖAW, Uni Wien und Universität Salzburg gehen davon aus, dass sich das steigende Bildungsniveau der Frauen auch in Zukunft weiter bemerkbar machen wird.

„Ebenso könnte der Anteil an Paaren, in denen zumindest eine Person Migrationshintergrund aufweist, ansteigen“, meint Riederer. „Und der Trend, dass sich die Menschen erst später binden und eine Familie gründen, dürfte sich fortsetzen. Diese Entwicklungen könnten die Vielfalt bei den Paaren weiter erhöhen.“

Wertvorstellungen driften immer weiter auseinander (msn.com)

Die Wertvorstellungen westlicher und anderer Gesellschaften unterscheiden sich einer Studie zufolge zunehmend. In den vergangenen 40 Jahren seien sich Länder im Zuge von Globalisierung, Massenmedien und der Verbreitung von Technologien zwar in vielen Aspekten ähnlicher geworden – kulturelle Werte zählten jedoch nicht zwingend dazu, berichten US-Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“ über Ergebnisse wiederholter Umfragen unter rund 400.000 Menschen in 76 Ländern.

Demnach haben sich die Wertorientierungen insbesondere für Toleranz und Offenheit in den vergangenen vier Jahrzehnten zwischen Ländern auf verschiedenen Kontinenten auseinanderentwickelt. Innerhalb von Kontinenten wurden sie ähnlicher. Die Daten zeigen auch, dass sich die Wertorientierungen westlicher Länder mit hohem Einkommen besonders von denen anderer Länder unterscheiden.

Zunehmende Wertekluft könnte zu Konflikten führen

Eine Theorie besagt den Forschenden zufolge, dass mit zunehmender Modernisierung und ökonomischem Wohlstand weltweit verstärkt liberale, individualistische Werte, die persönliche Rechte und Freiheiten betonen, übernommen werden. Insbesondere in asiatischen und afrikanischen Ländern ist dieser Zusammenhang aber viel weniger ausgeprägt als im Westen, wie die Studie nun zeigt. Die zunehmende Wertekluft könne Konsequenzen für die politische Polarisierung und internationale Konflikte haben, warnt das Forschungsduo Joshua Conrad Jackson und Danila Medvedev.

„Wenn die kulturellen Differenzen bei Einstellungen und Werten zunehmen, die religiöse Intoleranz wächst und gleichzeitig die Bereitschaft zur Kooperation in wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fragen abnimmt, dann können Konflikte innergesellschaftlich oder auch zwischen Gesellschaften stark zunehmen, bis hin zu militärischen Auseinandersetzungen“, erklärte Roland Verwiebe von der Universität Potsdam, der selbst nicht an der Studie beteiligt war.

 Große Differenzen beim Thema Religion 

Das Autorenduo aus Chicago hatte Daten des World Values Survey zwischen 1981 und 2022 ausgewertet. Erfasst wurden kulturelle Unterschiede bei 40 Werten, verbunden etwa mit Offenheit, Gehorsam und Glauben. Demnach gibt es große Differenzen etwa bei der Beurteilung, wie wichtig es ist, Kinder religiöse Überzeugungen zu lehren und sie zu Gehorsam zu erziehen.

Auch bei anderen Aspekten entwickelten sich westliche und andere Länder deutlich auseinander: Während Menschen in Australien und Pakistan zum Beispiel vor Jahrzehnten Scheidungen gleichermaßen für nicht vertretbar hielten, haben sich ihre Ansichten in entgegengesetzte Richtungen entwickelt, wie Jackson und Medvedev erläutern. Eine ähnliche Entwicklung habe es beim Wert des Gehorsams von Kindern gegeben.

Wohlstand bedeutet nicht mehr Offenheit

Die Entwicklung von Wohlstand bedeute nicht automatisch eine Angleichung von Werten, so die Forschenden. Er sei beispielsweise in Hongkong und Kanada zwischen 2000 und 2020 ähnlich gestiegen, die Akzeptanz von Homosexualität habe aber in Kanada schneller zugenommen. Auf hohe Leistungsbereitschaft von Kindern werde in Kanada inzwischen weniger, in Hongkong hingegen deutlich mehr Wert gelegt.

 Zwar sehe er Einschränkungen bei der Vergleichbarkeit der Messbedingungen in den einzelnen Ländern, sagte Verwiebe, Professor für Sozialstrukturanalyse und soziale Ungleichheit. „Gleichzeitig ist aufgrund der Verwendung von sehr vielen Datenpunkten von einer sehr hohen Robustheit der Ergebnisse auszugehen, und die berichteten Trends der weltweiten Divergenz von Werten halte ich für sehr plausibel.“ Es hätten sich neue Spaltungslinien zwischen westlich geprägten, sehr wohlhabenden europäischen Ländern einerseits und asiatischen und afrikanischen Staaten andererseits herausgebildet. 

Demokratien in der Defensive

Zudem gebe es eine weitere wesentliche Entwicklung: „Die liberalen Demokratien europäischer Prägung befinden sich weltweit zunehmend in der Defensive; in Teilen nimmt ihre Akzeptanz auch in stark demokratisch geprägten Gesellschaften deutlich ab, etwa in den Niederlanden, Frankreich, den USA und Deutschland.“ Die Demokratie beruhe auf dem Ausverhandeln von Interessendifferenzen, auf Akzeptanz von Meinungsunterschieden. „Ist die Demokratie auf dem Rückzug, nimmt die Intoleranz zu.“

 

Credit: medrooky / Alamy Stock Photo

Das logische Denken der Frau

Wer würde daran zweifeln, dass männliche und weibliche Gehirne unterschiedlich funktionieren? Nun hat die Stanford University herausgefunden, wie gross die Unterschiede tatsächlich sind.

Für den amerikanischen Pastor Mark Gungor stand nie ausser Zweifel, dass Männer und Frauen verschiedene Wesen sind und dass sich das in ihren Gehirnen niederschlägt. Anschaulich und amüsant erklärte er seinem Publikum den Unterschied: Das männliche Hirn besteht aus vielen kleinen Schachteln – jeweils für ein Thema: die Sportbox, die Autobox, die Frauenbox. Verbindungen zwischen den Boxen gibt es keine; wechselt der Mann das Thema, schliesst er die eine und öffnet die andere Kiste.

 Von Sex zu Strickmode

Das weibliche Gehirn hingegen, so Gungor, sei wie ein elektrisch aufgeladener Knäuel Stahlwolle, in dem jeder Teil mit jedem anderen Teil konstant in hohem Tempo vernetzt ist. Impulse fliegen von Sex zu Strickmode zu Steuererklärungen, weil für die Frau alles mit allem zu tun hat. Was Männer als Sprunghaftigkeit missdeuten, ist für Frauen logisch konsequentes Denken.

Gungor, der sich nicht zufällig auch einen Namen als erfolgreicher Eheberater machte, kann sich nun in seinem unwissenschaftlichen Urteil bestätigt fühlen. Keine geringere Institution als die angesehene Stanford University in Kalifornien hat in einer aufwendigen Testreihe genau dies herausgefunden: Weibliche und männliche Gehirne ticken verschieden und bestimmen so unsere unterschiedlichen Verhaltensweisen.

In 90 Prozent der Fälle unterschied die KI die Hirne der Geschlechter an ihrer Funktionsweise.

Verständlicherweise haben die Untersuchungen wutschäumende Proteste von Feministen und Frauenrechtlern ausgelöst. Für sie sind Geschlechterunterschiede durch Umwelteinflüsse und Erziehung antrainiert. Biologisch seien sich Männlein und Weiblein bei der Geburt gleich. Erst die Barbie-Puppe macht das Mädchen, der Spielzeugbagger den Jungen – auch im Gehirn. Diese Behauptung hat nun das Team um Professor Vinod Menon, Direktor des Labors für Kognitive und Neurowissenschaftliche Wissenschaften an der Stanford-Universität, erschüttert. Es trainierte künstliche Intelligenz (KI) darauf, Unterschiede der Gehirne im Ruhezustand zu erkennen und zu evaluieren – mit erstaunlichen Ergebnissen. In 90 Prozent der Fälle unterschied die KI die Hirne der Geschlechter an ihrer Funktionsweise.

Das war neu. Schon lange bekannt ist, dass sich die Gehirne von Männern und Frauen strukturell unterscheiden. Männliche sind grösser und enthalten mehr weisse Substanz – tieferliegende, gebündelte Nervenfasern, die Neuronen verschalten. Das Volumen weiblicher Hirne ist kleiner und hat einen höheren Anteil der grauen Masse, durch die Milliarden Neuronen führen. Ausserdem sind bei Frauen die beiden Hirnhälften besser miteinander vernetzt, derweil beim Mann die Regionen innerhalb einer Hemisphäre stärker verbunden sind. An Gungors Schachtel- und Stahlwollentheorie scheint also etwas dran zu sein.

 Die wichtigste Kiste

Menons KI konnte nun allerdings mit einem funktionellen MRT des Schädels bei mehreren hundert Probanden zwischen 20 und 35 Jahren nachweisen, wie unterschiedlich aktive Areale des Hirns bei Männern und Frauen arbeiten. Aktive Hirnareale brauchen mehr Sauerstoff und werden daher intensiver durchblutet, was das MRT registriert.

Die Forscher konzentrierten sich auf drei Bereiche: das Striatum, wo Motivation und Belohnung verarbeitet werden, das limbische System, das für Lernen, Gedächtnis und Emotion zuständig ist, und das Ruhezustandsnetzwerk, das vor allem dann aktiv ist, wenn der Mensch ruht. Dann beschäftigt sich das Gehirn gleichsam mit sich selbst und sinniert über die eigenen Gedankengänge.

In diesem Bereich stellten die Wissenschaftler besonders deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen fest. Was abermals Pfarrer Gungor recht geben könnte. Der identifizierte als wichtigste Kiste im Schachtelkabinett des Männerhirns die «Nothing-Box». Sie sei leer und werde immer dann geöffnet, wenn Männer einer Beschäftigung nachgehen, die strenggenommen keine Beschäftigung ist: Angeln etwa, oder mit der Fernbedienung vor dem Fernsehapparat durch die Kanäle zappen.

Das könnte Frauen nicht passieren. Und man sieht sie auch eher selten mit Gummistiefeln stundenlang im kalten Wasser stehen.

Die unsichtbare Gefahr: Wie Geburtenrate und Migration unsere Zukunft bestimmen - FOCUS online

Demografie-Spezialist schlägt Alarm Die unsichtbare Gefahr: Wie Geburtenrate und Migration unsere Zukunft bestimmen 

 

In Deutschland leben so viele Menschen wie nie und dennoch bedroht der demografische Wandel unsere Zukunft ebenso massiv wie der Klimawandel. Das liegt an einigen oftmals übersehenen Zusammenhängen, weshalb wir die Dynamik und die Folgen der bevorstehenden Veränderungen häufig falsch einschätzen.

Wir fürchten uns vor dem Falschen!

Immer lauter ruft die Wirtschaft nach Fachkräften und findet sie immer seltener. Doch was wir gerade erleben, ist erst ein laues Lüftchen im beginnenden Sturm des demografischen Wandels, der langsam, aber mächtig heraufzieht. Nach einem kurzen Zwischenhoch ist die deutsche Geburtenrate in den beiden zurückliegenden Jahren abgestürzt und kündigt damit an, was der ganzen Welt bevorsteht. Ein Forscherteam der University of Washington berichtet im Fachblatt „The Lancet“, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts die Bevölkerung in 198 von 204 Ländern der Erde schrumpfen wird.

Zwar leben aktuell so viele Menschen in Deutschland wie nie zuvor in unserer Geschichte. Allerdings ist das Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre ausschließlich der Zuwanderung zu verdanken und ändert auf lange Sicht nichts an unseren demografischen Problemen, da es die Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung nur vorübergehend aufhalten, aber nicht auf Dauer stoppen kann. Zudem wird es in Zukunft immer schwieriger werden, unseren Geburtenmangel durch Zuwanderung zu kompensieren, da immer mehr Länder um immer weniger qualifizierte Zuwanderer konkurrieren werden.

Doch warum fällt uns diese drohende Gefahr meistens überhaupt nicht auf?

Dynamik der Bevölkerungsentwicklung

Demografische Veränderungen können wir im Horizont unseres eigenen Lebens nicht überblicken. Mit einer Beispielrechnung lässt sich aber leicht verdeutlichen, wie dramatisch sich die Bevölkerungszahl eines Landes innerhalb weniger Generationen verändern kann:

1000 Frauen und 1000 Männer (also 2000 Personen) bekommen bei der aktuellen deutschen Gesamtfruchtbarkeitsrate von 1,4 Kindern pro Frau 1400 Kinder. Das sind 700 Männer und 700 Frauen. Wenn diese im Schnitt wiederum 1,4 Kinder bekommen, sind das 980 Nachkommen. Die dritte Generation ist also nur noch halb so groß wie die erste! Die fünfte schrumpft auf ein Viertel, die siebte auf ein Achtel der Ausgangsgröße.

Da die Zahl potentieller Mütter in jeder neuen Generation geringer ist als in der vorangegangenen und diese wiederum weniger Kinder bekommen, als zur Bestandserhaltung nötig wären (2,1 Kinder pro Frau), schrumpft die Bevölkerung von Generation zu Generation immer schneller, denn Frauen, die nie geboren wurden, können keine Kinder bekommen. Ab einem bestimmten Punkt wird diese exponentielle Bevölkerungsschrumpfung nicht mehr zu stoppen sein, weil es nicht mehr genügend potentielle Mütter geben wird, um eine Wende einzuleiten. Wir werden dann in einer unaufhaltsamen Abwärtsspirale gefangen sein.

„In zwei Generationen ist die Sache gegessen“, sagt Harald Michel, Leiter des Instituts für angewandte Demographie in Berlin. „Eine Änderung ist dann nicht mehr möglich.“

Solange der Berg der Babyboomer das klein gewordene Häuflein zukünftiger Eltern verdeckt, fällt uns die demografische Katastrophe noch nicht auf. Diese braucht Jahrzehnte, um sichtbar zu werden, ist dann aber kaum noch zu korrigieren. Bekämen wir von morgen an wieder 2,1 Kinder pro Frau, so würde die Bevölkerung noch ein halbes Jahrhundert lang schrumpfen und sich erst dann bei rund 40 Millionen Einwohnern stabilisieren, denn die Geburtenrate hängt von der Gesamtfruchtbarkeitsrate (total fertility rate kurz TFR) und der Anzahl gebärfähiger Frauen ab.

Solange diese schrumpft, schrumpft auch die absolute Zahl an Geburten, selbst wenn die Gesamtfruchtbarkeitsrate wieder steigt. Die Geburtenrate gibt die Zahl der Geburten pro 1000 Einwohner pro Jahr an, während die Gesamtfruchtbarkeitsrate aussagt, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn sie sich so verhalten würde, wie die Frauen eines bestimmten Jahres. Im Jahr 2023 lag diese in Deutschland bei 1,36 Kindern pro Frau.

Mathematik ist nicht bestechlich

Häufig hört man den Einwand: „Aber Prognosen sind doch immer unsicher!“ Demografen erstellen jedoch keine Prognosen, sondern Vorausberechnungen: Alle Frauen, die in den kommenden 15 Jahren potentiell Kinder bekommen können, sind schon geboren. Diese Zahl kennen wir also exakt. Wenn wir die seit den siebziger Jahren ziemlich stabile Gesamtfruchtbarkeitsrate von 1,4 Kindern pro Frau zugrunde legen, können wir auch die Zahl ihrer Kinder berechnen. Wenn diese genau so wenig Kinder bekommen, wovon bislang alle Fachleute ausgehen, lässt sich auch die Größe der nächsten Generationen exakt berechnen.

Solche Rechnungen führen zu den sichersten Voraussagen, die wir überhaupt machen können: Eine Vorausberechnung der UNO konnte im Jahr 1958 die Weltbevölkerung des Jahres 2000 mit einer Abweichung von 3,5 Prozent bestimmen!

Folgen des demografischen Wandels

Wenn ab 2025 die Babyboomer der 1960iger Jahre das Rentenalter erreichen, geraten die Sozialsysteme in Schieflage, weil immer weniger Steuerzahler immer mehr Rentner finanzieren müssen. Früher oder später werden sie kollabieren. Schon heute bezuschussen wir die gesetzliche Rentenversicherung jährlich mit mehr als 100 Milliarden Euro aus Steuermitteln. Geld, das heutige Rentner verzehren, soll in der Zukunft von Kindern zurückgezahlt werden, die nie geboren wurden! Dabei lebt die Rentenversicherung von der Hand in den Mund: Was wir heute einzahlen, landet morgen auf dem Konto eines Ruheständlers.

Wir täuschen uns, wenn wir glauben, mit unseren Beiträgen ein Polster für die eigene Zukunft anzulegen. Wenn wir nicht genügend zukünftige Beitragszahler aufziehen, kann der Generationenvertrag nicht funktionieren. Dazu kommt noch der Schuldenberg aus den gegenwärtigen fetten Jahren, der mit der Bevölkerung natürlich nicht mitschrumpfen wird. Zu Recht warnte der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Gunnar Heinsohn davor, dass Deutschland seine wenigen jungen Talente steuerlich überfordern und letzten Endes ins Ausland treiben könnte.

Aber auch wenn wir privat sparen, wird uns das weniger helfen als wir glauben, denn wir können nicht heute die Brötchen backen, die wir morgen essen wollen und ein dickes Bankkonto wird keine Senioren pflegen. Je weniger Arbeitskräfte es in Zukunft geben wird, desto teurer werden sich diese bezahlen lassen. Dieser Entwicklung hinterher zu sparen, ist ein Wettlauf, den wir nicht gewinnen können. Die wachsenden Lücken auf dem Arbeitsmarkt werden wir mit Geld nicht stopfen können. Wer an der einen Stelle abgeworben wird, fehlt dafür anderswo. Demografie lässt sich nicht überlisten. Ohne Kinder gibt es keine Zukunft.

Darüber hinaus verursacht der demografische Wandel noch weitere Probleme:

Die Immobilienmärkte und die Infrastruktur unseres Landes sind für die gegenwärtige Anzahl an Bewohnern ausgelegt. Die bevorstehende Bevölkerungsimplosion wird Billionenwerte nutzlos machen, deren Rückbau weitaus schwieriger zu organisieren sein wird, als es der Aufbau war. Zudem wird unsere Innovationskraft geringer werden. Wer alt ist, geht meist keine neuen Risiken mehr ein. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Strukturen drohen zusammenzubrechen, was allein bis zum Jahr 2030 Wohlstandsverluste von 630 Milliarden Euro nach sich ziehen könnte, wie die Beratungsgesellschaft Korn-Ferry berechnet hat.

Warum Zuwanderung keine Lösung ist

Man hört es an diesem Punkt fast reflexhaft: „Ja, aber wir können doch Einwanderer holen!“ Dies ist auch genau das Ziel, das die Bundesregierung mit der 2012 beschlossenen Demografiestrategie und dem neuen Einwanderungsgesetz verfolgt. Tatsächlich wären wir ohne die Zuwanderung der vergangenen Jahrzehnte schon heute nur noch 63 Millionen, wie das Statistische Bundesamt in seiner Pressemitteilung vom 1.8.2017 berichtet. Was bisher noch leidlich funktioniert hat, wird in Zukunft jedoch neue Probleme schaffen.

Um die Zahl der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren konstant zu halten, müssten bis 2050 24 Millionen Menschen nach Deutschland einwandern, wie die Vereinten Nationen im Jahr 2001 in ihrer Studie „replacement migration“ gezeigt haben. Aktuell fordert die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer 1,5 Millionen Einwanderer pro Jahr, um den Fachkräftemangel zu kompensieren.

Einwanderer aus Europa, die eine hohe Qualifikation und eine ähnliche Mentalität mitbringen und sich meist problemlos integrieren, wird es in Zukunft allerdings immer weniger geben, da alle unsere Nachbarländer dieselben Probleme haben.

Wir werden Zuwanderer vor allem aus dem arabischen und afrikanischen Raum gewinnen können, da nur hier die Bevölkerungen noch bis zur Mitte des Jahrhunderts wachsen. Diese sind allerdings in den wenigsten Fällen qualifiziert genug für den deutschen Arbeitsmarkt. Eine Zuwanderung in die Sozialsysteme wäre die Folge, was unsere Probleme nicht lösen sondern sogar noch weiter verschärfen würde. Und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wird es schwierig werden, überhaupt noch Zuwanderer zu gewinnen, da dann fast alle Staaten der Welt mit denselben Problemen kämpfen werden, denn mittlerweile lässt sich beobachten, dass die meisten Länder die gesellschaftliche und demografische Entwicklung Europas im Zeitraffer nachvollziehen.

Selbst in etlichen afrikanischen Ländern sind die Geburtenraten in den vergangenen Jahren regelrecht abgestürzt. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts wird nicht mehr die Bevölkerungsexplosion das bestimmende Thema sein, sondern der weltweite Mangel an Arbeitskräften.

Doch selbst wenn es uns gelänge, genügend qualifizierte Zuwanderer anzuwerben, könnten wir damit das demografische Problem nicht lösen, denn wir müssten die Zuwanderung aufgrund der exponentiellen Bevölkerungsschrumpfung von Generation zu Generation immer weiter steigern, ohne dass wir damit am zugrunde liegenden Problem der viel zu niedrigen Gesamtfruchtbarkeitsrate etwas ändern würden. Diese liegt nämlich bei qualifizierten Zuwanderern kaum höher als bei Einheimischen. Daher kann eine qualifizierte Zuwanderung zwar vorübergehend die Löcher am Arbeitsmarkt stopfen, eine nachhaltige Lösung ist das jedoch nicht.

Statistisches Bundesamt

Zuwanderung als situative Lösung eines strukturellen Problems ist daher so sinnvoll wie der Versuch, ein Fass voller Löcher mit Wasser zu füllen.

Außerdem würde es immer schwieriger werden, unser Bildungsniveau zu halten, da auch die Kinder gebildeter Einwanderer möglichst gut Deutsch lernen müssen, wenn sie eine höhere Bildung erreichen wollen. Das wird jedoch um so schwieriger, je weniger Muttersprachler in ihrem Umfeld leben. Ein sinkendes Bildungsniveau wäre jedoch fatal.

Zudem ist es keineswegs sicher, dass einer erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt auch eine erfolgreiche Integration in die Gesellschaft und Kultur folgt. Fachliche Qualifikation zieht nicht automatisch eine westliche Lebenshaltung nach sich.

Da die Einstellungen und Werte eines Menschen in erster Linie von den Eltern geprägt und von Generation zu Generation in den Familien weitergegeben werden, hat der Staat viel weniger Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Zuwanderer als er denkt. Wir können entscheiden, wer und wie viele kommen. Was aus ihnen und ihren Kindern wird, liegt nur noch begrenzt in unserer Hand.

Auch kann niemand vorhersagen, ob und wie das Zusammenleben in einer immer vielfältigeren und sich permanent wandelnden Gesellschaft funktionieren wird.

Daher geht jede Gesellschaft, die Zuwanderer in relevanten Größenordnungen aufnimmt, ein Risiko ein. Die Regeln des Zusammenlebens müssten zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen immer wieder neu ausgehandelt werden. Das soziale Vertrauen, ohne das unser Zusammenleben nicht funktioniert, verringert sich mit zunehmender ethnischer Diversität, wie der Soziologe Robert Putnam in einer vielbeachteten Studie nachgewiesen hat. Gesellschaftliche Instabilität und Konflikte könnten die Folge sein.

Wenn die Gesamtfruchtbarkeitsrate auf dem gegenwärtigen Niveau bleibt und wenn wir das Problem nur durch Zuwanderung zu lösen versuchen, wird es ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Mehrheitsgesellschaft mehr geben, in die sich die Ankommenden integrieren könnten.  Zwar werden die Einwanderer im Lauf der Zeit zu Deutschen und können den Neuankömmlingen der nächsten Generation bei der Integration helfen. Da Integration aber Zeit braucht und da sich die genannten Prozesse immer mehr beschleunigen, droht der Faden der kulturellen Überlieferung abzureißen. In zwei bis drei Generationen könnte Deutschland zu einem Vielvölkerstaat werden, in dem es kein Band mehr gibt, das die verschiedenen Gruppen zusammenhält, wie der Demograf Herwig Birg befürchtet. Niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, ob dieses irreversible Experiment gelingen wird.

„Kulturell und sozial wird das nicht machbar sein“, ist sich Harald Michel jedoch sicher.

Beispielrechnung für je 1000 Männer und 1000 Frauen :   Ab der dritten Generation müssten bei einer konstanten Fruchtbarkeitsrate von 1,4 Kindern mehr Zuwanderer und deren Nachfahren als „Biodeutsche“ in Deutschland leben, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten.

Was zu tun ist

Wir können den Bevölkerungsrückgang eine Zeit lang kompensieren, indem wir die Produktivität steigern, sowie die Frauenerwerbsquote und das Renteneintrittsalter erhöhen. Diese Maßnahmen werden in absehbarer Zeit allerdings weitgehend ausgereizt sein. Der Ökonom Thomas Straubhaar sieht in der künstlichen Intelligenz und der zunehmenden Roboterisierung eine weitere Lösungsmöglichkeit, übersieht dabei jedoch, dass Maschinen keine Steuern bezahlen und auch keine gesellschaftlichen Strukturen aufrechterhalten können. Oder möchten Sie Ihre Kinder von Computern unterrichten lassen und im Alter von Robotern betreut werden?

Somit bleibt nur noch die Möglichkeit, die Zuwanderung zu steigern, oder die Geburtenrate zu erhöhen. Dass letzteres möglich ist, haben schon etliche Länder bewiesen. Frankreich und die skandinavischen Länder erreichen bereits seit Jahrzehnten konstant hohe Geburtenraten durch eine gute Kinderbetreuung und durch gezielte steuerliche Anreize, die vor allem die Geburt zweiter und dritter Kinder fördern.

Unsere Probleme hängen offensichtlich mit der Struktur unserer Gesellschaft zusammen und sind durch Zuwanderung nicht dauerhaft zu lösen, da diese nur Lücken stopft, ohne die Ursachen des Defizits zu beheben. Daher müssen wir die Strukturen verändern, die für die niedrige Geburtenrate verantwortlich sind. Auch wenn das nicht einfach sein wird, müssen wir es zumindest versuchen, denn schließlich geht es um unsere Zukunft.

Familie und Beruf

Eine dieser dysfunktionalen Strukturen ist die Konstruktion unseres Generationenvertrages, die schon mehrfach vom Bundesverfassungsgericht gerügt wurde: Eltern investieren etwa 175.000 Euro mehr in jedes Kind, als sie über Steuererleichterungen und Familienleistungen wieder zurückbekommen, wie die Verbraucherzentrale Bayern errechnet hat. Da Kinder aber über ihre Abgaben das gesamte Sozialsystem mitfinanzieren, wenn sie erwachsen sind, profitiert momentan derjenige am meisten von Kindern, der keine hat. Nicht einmal die SPD thematisiert diese selbstzerstörerische Ungerechtigkeit.

Noch schwerer wiegt die Tatsache, dass Frauen und Männer in modernen Gesellschaften in einen Zwiespalt geraten, den traditionelle Gesellschaften fast gar nicht kennen: Das Leben mit Kindern steht anderen Lebensentwürfen gegenüber und schließt diese teilweise aus. Beruf und Kind lassen sich oft nur schwer unter einen Hut bringen. Den Verzicht auf das Einkommen einer Ärztin oder Juristen, also die sogenannten Opportunitätskosten, kann auch das höchste Kindergeld nicht ausgleichen und es kann Frauen auch nicht den Sinn und die Erfüllung geben, die ein Beruf mit sich bringt. Natürlich bringen auch Kinder eine Erfüllung, die der Beruf wiederum nicht geben kann, aber oftmals reicht das eben nicht aus, um sich für Kinder zu entscheiden.

Martin Bujard, Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB), hat in seiner Studie „Familienpolitik und Geburtenrate“ nachgewiesen, dass alle Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, einen signifikanten Einfluss auf die Geburtenrate haben - wie etwa Teilzeitangebote und eine gute Betreuungsinfrastruktur für Kinder. Insbesondere Kita Plätze für unter Dreijährige wirken sich positiv aus. Das ist auch nicht überraschend. Verringert sich doch gerade dadurch der Zwiespalt zwischen „Kind und Karriere“, was auch dazu beiträgt, die Opportunitätskosten von Kindern zu senken.

Noch hilfreicher wären in vielen Fällen flexiblere Arbeitsstrukturen im Sinne „atmender Lebensläufe“.

Besonders geeignet dürfte dazu das Optionszeitenmodell sein, das die Sozial- und Rechtswissenschaftler Karin Jurczyk und Ulrich Mückenberger im März 2020 vorgelegt haben. Jedem Arbeitnehmer würde demnach ein Zeitbudget von 9 Jahren zur Verfügung gestellt. Davon wären 6 Jahre für die Kinderbetreuung und die Sorgearbeit für pflegebedürftige Angehörige vorgesehen, 2 Jahre für Weiterbildungen und 1 Jahr für eine persönliche Auszeit. Für jedes weitere Kind würde ein weiteres Jahr dazukommen, da bei nicht allzu großem zeitlichem Abstand mehrere Kinder gleichzeitig betreut werden können.

Diese „Optionszeiten“ könnten durch „Ziehungsrechte“ je nach Bedarf flexibel über den Lebenslauf hinweg in Anspruch genommen werden und zwar entweder in Form einer Unterbrechung der Erwerbsarbeit oder als Teilzeit, wodurch sich die genannten Zeiten entsprechend verlängern würden. Was heute in Form einzelner Rechtsansprüche bereits teilweise möglich ist, jedoch immer noch die Ausnahme von der Regel des „Normalarbeitsverhältnisses“ darstellt, würde durch dieses Modell zur Norm. Jeder Arbeitnehmer hätte einen Rechtsanspruch auf seine Optionszeiten, genauso wie er auch Rückkehr- und Entgeltrechte hätte. Bei den Care Tätigkeiten (Kinder- und Altenpflege sowie Gemeinwohlarbeiten) würden diese aus Steuermitteln finanziert, Weiterbildungszeiten müssten die Unternehmen über einen Pool finanzieren, während persönliche Auszeiten weitgehend aus eigenen Rücklagen finanziert werden sollten.

Die „rush hour des Lebens“, die so vielen Eltern zu schaffen macht, könnten wir durch das Optionszeitenmodell entzerren. „Vielleicht würden sich dann mehr Frauen und Männer trauen, ihre Kinderwünsche zu realisieren“, sagt Karin Jurczyk.

Das könnte noch erleichtert werden durch unterstützende Rahmenbedingungen wie Betriebskitas, home office, Steuerfreiheit ab dem dritten Kind, eine nach der Kinderzahl gestaffelte Rentenhöhe, durch öffentliche Dienste, die Eltern so weit wie möglich zeitlich entlasten, und durch einen Umbau der Gesellschaft zu mehr Kinderfreundlichkeit. „Entweder werden wir irgendwann keine Kinder mehr haben, oder die Gesellschaft geht besser auf die Bedürfnisse von Eltern ein“, sagt Karin Jurczyk.

Bislang ist es jedoch so, dass längere Auszeiten im Beruf meist zu einem Karriereknick führen, was der Hauptgrund für das niedrigere Lebenseinkommen von Frauen ist. Hier wären die Arbeitgeber gefordert Programme zu entwickeln, mit denen Frauen und Männer auch während der Familienzeit den Kontakt zum Betrieb und gleichzeitig ihr Fachwissen auf dem aktuellen Stand halten können. „In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Das müssen sich auch die Arbeitgeber fragen“, mahnt Jurczyk.

Das mag nicht einfach sein und manchem Arbeitgeber nicht gefallen, aber wenn wir nichts tun, wird die Zukunft unseres Landes und Europas düster und das ganz besonders für diejenigen, die keine eigenen Kinder haben.