Bulgarien

Bulgarien - Bollwerk gegen islamische Invasoren, einst und heute.

Der Reisende, der es wagt, abseits touristischer Modeziele, Bulgarien zu erkunden, wird reich an neuen Erkenntnissen heimkehren. Schon der Wahlspruch dieser Republik im Osten der Balkanhalbinsel: „In der Einigkeit liegt die Stärke“ zeigt, dass sich diese stolze Nation seiner historisch gewachsenen Identität bewusst ist. Bereits Homer berichtet in der Illias über die Thraker und Herodot schrieb über diese Indogermanen: „Das thrakische Volk ist nach dem indischen das größte der Erde. Wäre es einig und hätte es nur einen Herrscher, so wäre es unbesiegbar und meiner Meinung nach bei weitem das mächtigste Volk, das es gibt.“ Heute werden in ganz Bulgarien thrakische Hügelgräber archäologisch erforscht und die wunderbaren Grabbeigaben aus der Bronzezeit werden stolz in Museen präsentiert. Trinkfeste und raubeinige Haudegen sollen die blauäugigen und blonden Thraker gewesen sein und Dionysos, der Gott des Weines und der Lebensfreude war in Thrakien beheimatet. Spartakus führte hier seinen Sklavenaufstand und Orpheus versuchte in Thrakien seine Eurydike aus dem Hades zu befreien. Das Großbulgarische Reich wurde 632 gegründet und ab 864 unter Boris I. wurde das Land von Konstantinopel aus christianisiert, weshalb die Mehrzahl der Bulgaren bis heute dem orthodoxen Glauben angehören. Wunderbare Klöster, mit reichhaltigen Fresken sind ein kultureller Höhepunkt jeder Reise. Speziell das Kloster im Rila Gebirge – des Heiligen Iwan Rilski, UNESCO Weltkulturerbe, zeigt dem Pilger die prunkvolle Pracht der Orthodoxie. Als Nationalheld und bulgarischer Karl Martell wird der zweite bulgarische König Terwel auch heute noch verehrt. Er verhinderte mit seinem Heer die islamische Expansion nach Europa, indem er 718 half, eine überlege arabische Armee bei der Belagerung von Konstantinopels zu besiegen. Ab 1393 jedoch begann für 500 Jahre die brutale Unterdrückung des Landes durch die Osmanen, das schwärzeste Kapitel in der Geschichte Bulgariens. Als 1876 ein nationaler Aufstand von den Türken blutigst niedergeschlagen wurde, empörte sich Europa und es kam zum russisch – türkischen Krieg, der mit einem Sieg über die Türken beendet werden konnte. Mit dem Frieden von San Stefano wurde der moderne bulgarische Staat gegründet. Als Nationalheld gilt Wassil Lewski, der „Apostel der Freiheit“. Er war der führende Revolutionär der bulgarischen Freiheitsbewegung in der Zeit der nationalen Wiedergeburt. Die Osmanen hängten ihn 1873 – sein Denkmal in Sofia ist mit dem Europäischen Kulturerbe Siegel ausgezeichnet. Im ersten und zweiten Weltkrieg kämpfte Bulgarien an der Seite Deutschlands und wurde im September 1944 von der Roten Armee besetzt, obwohl es sich nicht im Kriegszustand mit der Sowjetunion befand. Es folgten die üblichen Schauprozesse gegen die frühere Elite und mehr als 2700 Menschen wurden zum Tode verurteilt. Es gab sehr wenig Widerstand der kleinbäuerlich geprägten Gesellschaft gegen den Aufstieg der Bulgarischen Kommunistischen Partei, deren Ziele einer klassenlosen Gesellschaft und Mitgliedschaft im Warschauer Pakt problemlos umgesetzt wurden. Das Ende der kommunistischen Ära wurde nicht vom Volk beschleunigt, sondern die alten Seilschaften der Nomenklatur versuchten das Volksvermögen in ihren Privatbesitz zu bringen. Zwar gab es 1990 freie Wahlen und politische und wirtschaftliche Reformen wurden vorangetrieben, aber die Mutri, die „Fratzen“ hatten das Land und die Bevölkerung fest im Griff. Schutzgelderpressung, Prostitution, Drogenhandel und alle Arten krimineller Tätigkeiten waren an der Tagesordnung.  Andere Staaten haben eine Mafia, in Bulgarien hat die Mafia ihren Staat, denn die ehemaligen Unterweltler wurden zu legalen Geschäftsleuten mit einem fein gesponnenen Netzwerk legaler und illegaler Verbindungen. So verwundert es nicht, dass Bulgarien auch heute noch als der korrupteste Staat der EU, laut Europäischem Amt für Betrugsbekämpfung, genannt wird. Es stellt sich die Frage: wie EU tauglich ist Bulgarien überhaupt? Bereits mehrfach wurden EU Gelder unterschlagen und der heutige bulgarische Premier Boiko Borissow mit seinen Getreuen kommt ja selbst aus dem Dunstkreis der Mutri. Viele Bulgaren haben resigniert, denn in den letzten 27 Jahren haben über 2 Millionen Menschen das Land verlassen, darunter viele unersetzbare Fachkräfte, speziell Ärzte lockt das kapitalistische Ausland. Von den derzeit ca. 100.000 Studenten, welche im Ausland studieren, wird ein Großteil nicht in ihre Heimat zurückkommen. Um Bulgarien auch nur einigermaßen an die längst fälligen EU-Standards heranzuführen, bedarf es einer totalen Gesundheit- Pensions- und Bildungsreform. Man sieht viele einheimische Bettler, auch der 5% ige Zigeuneranteil (in Bulgarien ein absolut politisch korrektes Wort!) trägt zum schlechten Image Bulgariens bei. Derzeit ist Bulgarien eine Bastion Europas an der EU Außengrenze gegen illegal eindringende moslemische Invasoren. Es schützt uns nicht nur Bulgariens Armee, auch viele Bürgerwehren haben sich gebildet und so verwundert es nicht, dass im alltäglichen Straßenbild keine Burkaträgerinnen oder andere moslemische Trachtenträger oder Schwarzafrikaner sichtbar sind. Anders geht es den mit positiven Eindrücken heimkehrenden Österreichern, denn bei der Ankunft am Flughafen Schwechat begrüßen dutzende blumenschwenkende Moslems den massenweise anreisenden Familiennachzug. Es stellt sich daher die Frage: haben wir unsere Zukunft bereits verspielt und hat Bulgarien den Aufschwung noch vor sich?

Eine Bulgarienreise ist jedenfalls empfehlenswert, denn man sollte sich selbst ein Bild vor Ort machen – so manche Klischees werden dabei relativiert.

Dr. Rudolf Moser

http://derstandard.at/1361241402771/In-Bulgarien-gibt-keinen-Unterschied-zwischen-Staat-und-Mafia